Glossar

Hier entsteht eine Sammlung von Begriffen mit Erklärungen, die in der Tradition von Thich Nhat Hanh häufig verwendet werden.

Absichtslosigkeit

Absichtslosigkeit ist die übliche Übersetzung des Sanskrit-Begriffs apranihita, Wunschlosigkeit ist eine andere Möglichkeit. Man versteht darunter eine Haltung, in der man keine Ziele mehr anstrebt. Glück kann nicht durch das Erreichen von Zielen,- welcher Art auch immer,- erlangt werden. Es kann nur im gegenwärtigen Augenblick erlebt werden. Dazu braucht es keine Vorbereitung, sondern nur einen klaren Geist und ein offenes Herz. Man sagt deshalb: "Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich sein ist der Weg."

Absichtslosigkeit bedeutet nicht Faulheit oder Trägheit. Man erwartet von einem in Absichtslosigkeit lebenden Menschen, dass er seine Fähigkeiten und Möglichkeiten zum Wohle aller Wesen einsetzt. Dabei ist er frei vom Verlangen, einzelne Ziele zu erreichen. Der Bodhisattva verkörpert diese Haltung in Idealform.

Achtsamkeit

Sich seiner Gefühle, Gedanken und Handlungen in jedem Augenblick voll bewusst sein. Achtsamkeit ist mehr als Aufmerksamkeit. Achtsamkeit ist die Energie, die uns in den gegenwärtigen Augenblick zurückführt. Im Sanskrit heißt das Wort für Achtsamkeit smriti, das bedeutet soviel wie erinnern. Achtsamkeit erinnert uns daran, in den gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren. Achtsamkeit ist eines der Glieder des Edlen Achtfachen Pfades.

Dhyana

Dhyana ist Sanskrit und wird meist mit Versenkung übersetzt. Gemeint ist der klare Geist, der in der Meditation entstehen soll, und vielleicht auch beim achtsamen Tun vorhanden ist. Die Chinesen haben das später chan (sprich "Tschann") genannt. Das ist kein neues Wort sondern die chinesische Aussprache von dhyana. Und die Japaner haben daraus (im gleichen Sinne) Zen (sprich "Senn") gemacht.

Wenn Thay seine Schule Plum-Village-Dhyana-Schule nennt, drückt er damit aus, dass nicht das Lehren und Lernen von Konzepten, kurzum das Philosophieren im Vordergrund steht, sondern dass es um die Praxis und damit um die Entwicklung des Geistes geht.

Intersein

Wechselseitiges Verwoben- und Abhängigsein von allem mit allem anderen. "Intersein beschreibt die Lehre des Buddhismus, dass nichts über ein eigenständiges Selbst verfügt, sondern alles mit allem verbunden ist. Wir können nicht aus uns selbst heraus existieren, weil wir mit allem, das existiert verbunden sind. Betrachten wir beispielsweise eine Sonnenblume, dann können wir sehen, dass sie aus Nicht-Blume-Elementen zusammengesetzt ist. So lässt sich der Sonnenschein in ihr finden. Wir können ihn nicht aus der Blume entfernen, denn ohne die Sonne könnte die Blume nicht existieren. Wenn wir weiter in die Blume hineinschauen, dann können wir die Wolken sehen. Ohne Wolken gibt es keinen Regen und ohne Regen könnte nichts auf diesem Planeten wachsen. Also ist es für uns unmöglich, die Wolke aus der Blume zu entfernen." (aus Jeden Augenblick genießen von Thich Nhat Hanh).

Weitere Glossare

Wikipedia: Übersichtsartikel Buddhismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Buddhismus

Wikipedia: Glossar Buddhismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Buddhismus/Glossar

Das Wikipedia-Glossar als PDF-Datei

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/00/Wikireader_GlossarBuddhismus.pdf

Glossar der Deutschen Buddhistischen Union

http://www.buddhismus-deutschland.de/glossar/